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Gala mit Charme und grossen Stimmen

Parktheater Die Yehudi-Menuhin-Stiftung Grenchen hat zur Opern- und Operettengala eingeladen

Ursula Füri-Bernhard (Sopran) und Jan Kyhle (Tenor) auf der Bühne.


Witz, Lebensfreude und brillierende Töne erfüllten das von der Yehudi-Menuhin-Stiftung Grenchen organisierte Galakonzert im Parktheater. Zu hören und zu sehen waren Sopranistin Ursula Füri-Bernhard, Tenor Jan Kyhle und am Klavier Krassimira Hristova.


Silvia Rietz

«Mario, Mario» - ein Schrei, und Tosca, Ursula Füri-Bernhard, eilt den Zuschauerreihen entlang in die «Kirche», wo Cavaradossi, Jan Kyhle, vor dem zur Staffelei umfunktionierten Notenständer am Bild der heiligen Teresa malt. Tosca kniet nieder, bekreuzigt sich, bevor sie Cavaradossi mit der Frage nach dem Subjekt der kopierten Augen quält.
Im Duett «Qual'occhio al mondo» und der Arie «Vissi d'arte» wird Ursula Füri-Bernhards Stimme von Zerrissenheit, rasender Eifersucht und zärtlicher Liebe durchdrungen.

Man folgt fasziniert jedem Blick, jeder Geste dieser mitreissenden Sängerdarstellerin. Selbst wenn sie nicht singt. Ein neues Accessoire, schon verwandelt sich der Charakter. Ein Schirm, und eine Geisha trippelt auf die Bühne.

Enormes Volumen und glanzvolle Höhe

Ob «Butterfly» oder «Tosca», die gut sitzende Stimme wird kraftvoll geführt, ohne zu forcieren, eingebettet in warme Fülle und satte Rundungen. Dabei entfaltet die Sopranistin enormes Volumen und brilliert mit glanzvollen Höhen. Nicht einfach für den smarten Jan Kyhle, neben diesen Qualitäten zu bestehen. Sicher, die Tenorstimme besitzt nicht den üppigen Schmelz, der für das italienische Fach prädestiniert. Doch der Schwede weiss mit ihr umzugehen, ein dank geschmackvoller Pianoeffekte verinnerlichtes «E lucevan le stelle» zu singen und mit grosszügigem Legato selbst engere Töne zu übertrumpfen.

Was den lyrischen Passagen an Italianità fehlt, macht Jan Kyhle mit gewinnendem Bühnencharisma, Schalk und Charme wett. Umwerfend komisch, wenn er mit der Operettendiva alias Barenkay und Safi die gemeinsam verbrachte Liebesnacht rechtfertigt und kolportiert, wer sie getraut hat. Die Operette, einst Kult wie heute das Musical, wird oft diskreditiert und totgesagt. Dabei lebt die leichte Muse vom Mitsummen, Mitsingen und Mitleben. Zumal, wenn das angejahrte Genre mit Ironie und Witz aufpoliert wird.

Kapriziöse Beauty

Wie in Dostals «Clivia»: Auf dem Bistrotisch Gläser und Karaffe, eine rote Federboa zum schwarzen Kleid, die Augen hinter der Designerbrille versteckt, wundert sich die kapriziöse Beauty über den Zustand, nicht nur sich selbst zu lieben. Nahtlos offenbart Sou-Chong aus Lehárs «Das Land des Lächelns», wem sein Herz gehört. Jan Kyhle liegt dieser Lisa mit Brille und Boa buchstäblich zu Füssen, ohne ihre Aufmerksamkeit zu erringen. In Grenchen provoziert die durch Richard Tauber weltberühmt gewordene Arie für einmal nicht sentimentales Schluchzen, sondern herzerfrischendes Lachen. Genüsslich nehmen die Bühnenstars die Klischees auf die Schippe, die man unter «Operette» subsumiert. Sie begeistern als Vollblutkomödianten, schenken mit «Lippen schweigen» und «Tanzen möcht ich» - am Klavier von der virtuosen Krassimira Hristova begleitet - ein Schwelgen im Dreivierteltakt.

Solothurner Zeitung / MLZ; 07.11.2005

 

 

 

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